South of Midnight Review

Veröffentlicht am 20. April 2025 um 20:36

Compulsion Games liefern mit South of Midnight nicht nur ihres dritten Spiels nach Contrast und We Happy Few, sondern auch gleich ihren ersten großen Titel seit der Übernahme durch die Xbox Games Studios.

Mir wurde von Xbox ein Key zur Verfügung gestellt und somit, habe ich mich in das neuste Abenteuer der kanadischen Entwickler gestürzt. Ob die Story rund um Protagonistin Hazel, zahlreiche Märchenkreaturen und schaurige Monster in Stop-Motion-Optik überzeugen kann, verrate ich euch im Test.

Von Verlust und Stärke: South of Midnight's packende Erzählung

Unsere Geschichte beginnt im Leben der jungen Hazel. Ihre Mutter arbeitet als Sozialarbeiterin und sie wohnen in einer Art kleinen Siedlung mit vielen anderen Menschen zusammen. Doch schon zu Beginn hält die Ruhe vor dem Sturm nicht lange, denn … draußen tobt ein großer Sturm! Schnell nehmen die Dinge ihren Lauf, Hazel’s Mutter wird samt Haus weggespült und wir versuchen sie zu retten. Doch alles vergebens. Hazel begibt sich also auf ein Abenteuer und auf die Suche nach Ihrer Mutter. Nach einiger Zeit müssen wir aber feststellen, dass in der Welt von South of Midnight nicht alles so harmlos und normal ist wie es scheint.

Wir erfahren, dass die Protagonistin eine sogenannte Weberin ist und somit über einzigartige Zauberkräfte verfügt, die sie im Spielverlauf auch noch benötigt. Die Welt des Spiels hält nämlich einige Monster bereit, die es zu bekämpfen gilt, damit Hazel ihre Mutter wieder in die Arme schließen kann.

Ähnlich wie bereits in ihren anderen Spielen, haben Compulsion Games hier wieder eine Welt und Charaktere erschaffen die charmant, einprägsam und einzigartig sind. Die Story trägt sich so sehr über ihre gute Erzählweise und ihren einzigartigen Stil, dass andere Entwickler hier fast nur noch vor Neid erblassen können

Auch wenn der Einstieg etwas in die Länge gezogen wird und auch das Ende für meinen Geschmack leicht gestreckt wird, so ist es die größte Stärke des Spiels.

Der Weg durch South of Midnight: Kapitelweise Spannung erleben

Doch wie bahnen wir uns jetzt eigentlich den Weg durch South of Midnight, um genau jene spannende Geschichte zu erleben? Nun das ist recht einfach zu erklären. Das Spiel hat eine recht lineare Erzählstruktur, die in klassische Kapitel unterteilt ist. Hier sind es verschiedene Kapitel eines Märchenbuchs, die uns von einem Erzähler vorgestellt und präsentiert werden.

Jedes Kapitel hat seine eigene Überschrift und eine in sich geschlossene Handlung, die zur Weiterführung der großen Hauptgeschichte beiträgt. Dadurch bekommen wir regelmäßig Abwechslung, da sich Gebiete und Charaktere, um die es geht jedes Mal ändern.

Was sich allerdings nicht ändert, ist der Ablauf und das grundsätzliche Gameplay des Spiels.

Wir bekommen eine Story präsentiert, haben ein Kapitelziel vor Augen durchlaufen die Welt und müssen verschiedene Wellen von Gegner besiegen. Meistens warten 3-4 Wellen von Gegner auf uns, die wir in einem abgesperrten Bereich bekämpfen müssen. Dafür nutzen wir Hazel’s Kampffähigkeiten, die im Verlauf des Spiels immer vielfältiger werden und mit Fähigkeitspunkten ausgebaut werden können. Als Weberin kann sie die fiesen Schatten Kreaturen nämlich wegstoßen, sie an sich heranziehen, einfrieren oder durch ihren Begleiter Crotoun von einen von Ihnen für kurze Zeit besitz ergreifen.

Prinzipiell bleibt des Fähigkeitsbaum jedoch recht simpel und die Kämpfe sind zwar spaß doch nach einigen Stunden recht repetitiv. Klar kommen immer unterschiedliche Gegner im Laufe des Spiels dazu, aber das reicht nicht, um die Kämpfe auf lange sicht interessant genug zu halten. Sie fühlen sich für mich wie leichtes Beiwerk an in einem Spiel, das sich viel mehr um seine Geschichte kümmert als um alles andere und das ist meiner Meinung nach auch vollkommen okay so.

Auch wenn die Vielfalt in den Kämpfen etwas fehlt, so wird das durch die Inszenierung und den guten Soundtrack im Hintergrund sehr gut kaschiert. Gerade die Bosskämpfe haben so gute Musikstücke, dass ich sie am liebsten nochmal spielen würde. Hier merkt man, dass dort viel Liebe reingeflossen ist.

Die Spielwelt und ihr einzigartiger Look: Ein Fest für die Sinne

Ähnlich wie in die grandiose Spielwelt von South of Midnight. Zur Durchquerung diese Welt nutzen wir auch wieder Hazel’s Zauberkräfte als Weberin. Sie kann unteranderem Dinge an vorgegebenen Stellen aus dem Nichtzs erschaffen, um an bestimmten Punkten weiterzukommen oder sich an festgegebenen Punkten durch die Welt schwingen. Da passen Wallruns auch gut dazu und schon haben wir ein insgesamt sehr geschmeidiges und Spaßiges Movement im Spiel.

So schnell und geschmeidig will man manchmal aber gar nicht durch die Welt, denn ab und zu kann man nur stehen bleiben, innehalten und die Schönheit und den einzigartigen Look des Spiels bestaunen. South of Midnight sieht verdammt gut aus. Klar, die Stop-Motion-Optik muss man mögen, aber die kann man zur Not auch ausschalten, wenn man es möchte. Das ändert jedoch nichts daran, dass wir hier besonders liebevoll gestaltete Spielwelt geboten bekommen, in der jede Menge charmante Charaktere leben und es sich lohnt jedes Detail zu erkunden. Abseits des Weges gibt es zwar nicht vieles was versteckt ist, doch mit Hazel’s Begleiter Crotoun können wir in kleinere Winkel, die uns immer wieder ein wenig Abwechslung bringen.

Ansonsten können wir mal etwas entdecken, um beispielsweise versteckte Knäuel für Fähigkeitspunkte einzusammeln und das wars. Auch hier macht das Spiel einen klaren Cut und bietet keine große offene Welt, sondern kleinere, aber dafür sehr Detailreiche Welten, die wunderbar in Szene gesetzt sind.

Somit komme ich zu einem recht positiven Gesamtfazit.

Fazit: Mit Herz, Stil und Musik: South of Midnight begeistert

South of Midnight bietet keine Open World, ist nicht das nächste große Epos und kommt mit keinen einzigartigen oder besonders abwechslungsreichen Kämpfen daher. Stattdessen konzentriert sich Compulsion Games voll darauf ein einzigartiges, gut erzähltes Abenteuer zu präsentieren und audio-visuell sehr gut zu verkaufen.

Dieser Plan geht voll auf.Ich habe Hazel’s Geschichte, die Musikstücke, die Charaktere und die wunderschöne Spielwelt sehr schnell ins Herz geschlossen und kann das Spiel jedem empfehlen, der bereit ist in ein unerwartetes Abenteuer zu ziehen und sich mitziehen zu lassen. Ihr werdet es sicher nicht bereuen.

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